Und das, obwohl ausgerechnet der Stabilisator der anfälligen Hintermannschaft in der Schlussphase einen Elfmeter verursachte. „Aus meiner Sicht war das eher ein Stürmerfoul als ein Strafstoß“, beteuert der Innenverteidiger.
Philipp Kunz sorgte allerdings für ausgleichende Gerechtigkeit. „Da haben wir natürlich Glück, dass er uns den Arsch rettet. Aber dafür ist er da“, befand Rodenberg. Denn, das konnte er gar nicht deutlich genug machen, das Erfreulichste an dem erkämpften Auswärtssieg war unzweifelhaft: „Wichtig, ganz wichtig war für die ganze Truppe, dass wir zu Null gespielt haben.“
Beileibe keine Selbstverständlichkeit nach dem Debakel gegen Fortuna Köln, bei dem auch der 24-jährige Verteidiger letztlich auf verlorenem Posten stand. Die Nachlese dieser Demontage sei beinahe wieder leicht gefallen. Sich in Details zu verlieren, konnten die Essener sich ersparen: „Wie soll man das aufarbeiten? Ich glaube, nach Mittwoch mussten wir alle erstmal eine Nacht darüber schlafen. Aber was sollen wir machen, außer uns zusammenzureißen und zu sagen: ‚weiter geht‘s!‘ Sollen wir aufhören, Fußball zu spielen? Sollen wir den Verein auflösen? Es geht weiter.“
Zunächst reagierte aber vor allem das Umfeld mehr als verhalten. Schlappe 808 Zuschauer wollten das Spiel sehen. Knapp die Hälfte davon aus Essen. Nach schweigsamem Beginn ließen sich die Unbeirrbaren aber schließlich sogar zu echtem Support hinreißen: „Allein an der Reaktion der Zuschauer hat man gesehen, dass es eine ordentliche Leistung von uns war“, findet Rodenberg. Eine weitere Lehre aus der turbulenten letzten Woche allerdings ist ebenfalls unstrittig: „Wir sollten zusehen, dass wir von Spiel zu Spiel denken und nicht irgendwie herumträumen.“